Freitag, 20. März 2009

Nahrungsmitteltechnik

Australien landet laut der Bier / Kopf und Jahr-Statistik (http://www.biersekte.de/) hinter Deutschland auf Rang 4. Das merkt man übrigens relativ schnell denn es gibt sogar eine Uhrzeit zu welcher der Aussie gepflegt zum Gebräu greift: Beer-o-clock! Wie man sich vorstellen kann ist das so ziemlich immer, im Gegensatz zu Deutschland sind die Leute fremden Bieren jedoch deutlich offener. Niemand wird hier angepöbelt wenn er was anderes trinkt als z.B. das lokale Bier. Deutsches Bier ist hier sehr beliebt und so konnte ich schon des öfteren nach dem Frisbee-Training bayrisches Bier trinken (etwa Löwenbräu). Die Sorte wechselt übrigens im Wochentakt, so dass es nie langweilig wird.


Ein Haken an der Geschichte ist allerdings der Preis. Verkauft wird im Six-Pack ab 15 AUD (derzeit etwa 7,5Euro) oder im Karton mit 4 Six-Packs (zwischen 38 und 55 AUD). Bitburger ist mit 16 AUD eins der günstigen Biere, obwohl das Zeug aus der Eifel angekarrt wird. Chancenlos sind die Abendlandbiere zweifellos in punkto Namen, denn gegen Fat Yak, Beez Sneez, XXXX kommt man nicht an.




Um den Geldbeutel möglichst wenig zu belasten sind Mikrobrauereien hier sehr beliebt. Man wählt von einer Karte ein Bier das man möchte, dann die gewünschte Menge und los geht's. Für unser Frisbee-Team "Happy Pig" brauten wir letzte Woche zwei Biere zu je 60l für die anstehenden australischen Meisterschaften: ein German Lager und ein Irish Old. Die Namen werden einfach von der Brauerei festgelegt und entsprechen irgendwelchen Originalen z.B. Weihenstephan, Murphies, etc.. Um weiteren Kosten aus dem Weg zu gehen sammelt hier jeder Hobby-Brauer Bierflaschen ohne Gewinde.




Doch nun ins Detail. Jeder Braukessel wird einer Gourmettruppe zugewiesen, vor welchem eine Bedienungsanleitung, ein Thermometer und eine Stoppuhr bereitliegt. Zu Beginn wird Malzsirup in einen Eimer abgelassen, der anschließend in den gefüllten und temperierten Kessel gegeben wird. Nun werden Hopfenpelets abgewogen, für unser German Lager bekamen wir was aus dem schönen Hallertau in Bayern, die in einen überdimensionalen Teebeutel gegeben werden und anschließend für 15min. in den Kessel wandern.



Daraufhin wird die Hefe in Wasser gelöst und in den Braukessel gegeben. Danach in ein Fass abfüllen, zwei oder drei Wochen warten, 160 Flaschen mitbringen, zwischendurch Biertrinken, wieder abfüllen - Fertig!

Da man vom vielen Bierbrauen mitunter hunrig werden kann, gibt es auch was feines zum knabbern. Roadkill ist das australische Pendent zum klassischen Wildschaden, bzw. dem was liegenbleibt (erhältlich als Original, Mild Chilly und Ringburner).


Die Eckdaten:

  • 1 Stunde Spaß
  • 160 Flaschen Bier
  • Preis unter einem Oz-Dollar pro Flasche

Homebrew schmeckt übrigens ausgezeichnet, auch wenn man nicht immer weiss was drin ist. Ganz toll ist übrigens auch die Clientel die ein Spektrum von Spritis, Yuppies, Bierliebhabern und anderen komischen Typen umspannt.

Wohl bekommts!

1 Kommentar:

  1. Bierbrauen macht spass, ich will auch mal wieder...Ich liebe zwar auch Abwechslung, aber ich muss sagen, dass Deutsches Bier für mich immer noch das Beste der Welt ist und ich mich immer wieder freue, wenn ich welches trinken darf:)

    P.S.: das alte Design des Blogs hat mir besser gefallen und ich fand es übersichtlicher...

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