Dienstag, 31. März 2009

Wochenend und Sonnenschein 1

Letztes Wochenende sind wir mit zwei Teamkollegen von Happy Pig (Michelle (CAN) und Hutch (OZ)) nach Margret River gefahren. M.R. ist eine Ferien- und Weinregion und bietet nebenbei auch noch mehr Platz am Strand als die zahlreichen Strände in Perth. In Perth kann es leicht passieren das man mit 100 anderen Menschen auf 500m Strand zusammengepferscht wird, wohingegen in der Margret River Region dieser Zustand auf unter 10% schrumpft.
Australische Campingplätze sind etwas anders als das europäische Pendent:
Euro-Camping: 100 Stellplätze VS. Oz-Camping mit 14 Stellplätzen bei gleicher Fläche natürlich.
Wir hatten zwei Zelte dabei und belegten damit etwa 10m² von der etwa 50 mal 30m großen Parzelle. Die Kosten von 6,50 AUD pro Person konnten wir nicht bezahlen, da niemand da war dem wir es geben konnten. Die sanitären Einrichtungen beschränkten sich übrigens auf ein Plumpsklo.
Hier mein Samstag im Zeitraffer (genaueres und bestimmt auch objektiveres gibt es bei Micha):
  • 8:30 Uhr Abfahrt Perth
  • 12:30 Uhr erste Pinkelpause; irgendwo; riechen ein paar tote Kangoroos
  • 13:30 Uhr: erreichen die Mutter aller Stege in Busselton - 1841m auf dem Holzweg - Hut ab! Kostet allerdings Geld und so nehmen wir einen Fischersteg, der mit 36,73m weniger gigantisch aber dennoch erhaben und mit mattem Stolz parallel zur hochnäsigen Nachbarschaft verläuft.
  • 14Uhr: erreichen M.R.. Kaufen bei IGA Sachen fürs Abendessen
  • 14:03Uhr: gehen in den nächsten Bottleshop und spielen Kopfschmerz-Roulette - Kaufen eine Flasche ohne richtigen Aufdruck für 9,95 AUD
  • 15 Uhr: 2 Stunden vor Dienstschluss in der Colonial Brauerei. Daher musste Hutch unbedingt hin - Eine zwei Mann / Frau Kombo spielt akustische Musik von Kenny Rodgers bis Jimmy eat world. Wir kaufen das Rundumsorglospaket: 1 Glas Kolsch Style(schmeckt allerdings wie Pils, aber trotzdem sehr gut), 1 Glas Pale Ale (tatsächlich Pale aber nicht so gut wie das "Kölsch"), ein 5,4% es draught und ein Indian Ale mit 6,4% (sehr lecker!) serviert auf einem dem deutschen Meter ähnlichen Brett. Hutchy bestellte ein halbes Draught und kippte es relativ zügig weg.
  • 15 Uhr 13: Hutch kauft für 40 AUD eine 2 Liter Flasche Draught und fängt an dem Verfall des Inhaltes einhalt zu gebieten
  • 16 Uhr 15: Hutch ist betankt. Häufigste Zitate: "Silence" und "Into the bin"
  • 16Uhr 30: der erste von 5 Stränden die wir bis Sonnenuntergang besuchen. Wir sehen allerlei Geviehschs und Surfer an einem einsamen Strand. Ist nicht hässlich (siehe Galerie).
  • 18:57 Uhr Sonne geht unter: wir fahren zurück auf den Camping und kochen rotes Curry mit Reis dazu roten Billigwein, der echt lecker war
  • 22Uhr: Zeltruhe
  • ca. 5 Uhr: Kookaburra's tällern sanft den Morgen herbei (http://www.youtube.com/watch?v=S0ZbykXlg6Q)

http://picasaweb.google.de/wu.the.ninja/Margret_River?authkey=Gv1sRgCNLOyNuLsOD8Ug#

gute Nacht

Freitag, 20. März 2009

Nahrungsmitteltechnik

Australien landet laut der Bier / Kopf und Jahr-Statistik (http://www.biersekte.de/) hinter Deutschland auf Rang 4. Das merkt man übrigens relativ schnell denn es gibt sogar eine Uhrzeit zu welcher der Aussie gepflegt zum Gebräu greift: Beer-o-clock! Wie man sich vorstellen kann ist das so ziemlich immer, im Gegensatz zu Deutschland sind die Leute fremden Bieren jedoch deutlich offener. Niemand wird hier angepöbelt wenn er was anderes trinkt als z.B. das lokale Bier. Deutsches Bier ist hier sehr beliebt und so konnte ich schon des öfteren nach dem Frisbee-Training bayrisches Bier trinken (etwa Löwenbräu). Die Sorte wechselt übrigens im Wochentakt, so dass es nie langweilig wird.


Ein Haken an der Geschichte ist allerdings der Preis. Verkauft wird im Six-Pack ab 15 AUD (derzeit etwa 7,5Euro) oder im Karton mit 4 Six-Packs (zwischen 38 und 55 AUD). Bitburger ist mit 16 AUD eins der günstigen Biere, obwohl das Zeug aus der Eifel angekarrt wird. Chancenlos sind die Abendlandbiere zweifellos in punkto Namen, denn gegen Fat Yak, Beez Sneez, XXXX kommt man nicht an.




Um den Geldbeutel möglichst wenig zu belasten sind Mikrobrauereien hier sehr beliebt. Man wählt von einer Karte ein Bier das man möchte, dann die gewünschte Menge und los geht's. Für unser Frisbee-Team "Happy Pig" brauten wir letzte Woche zwei Biere zu je 60l für die anstehenden australischen Meisterschaften: ein German Lager und ein Irish Old. Die Namen werden einfach von der Brauerei festgelegt und entsprechen irgendwelchen Originalen z.B. Weihenstephan, Murphies, etc.. Um weiteren Kosten aus dem Weg zu gehen sammelt hier jeder Hobby-Brauer Bierflaschen ohne Gewinde.




Doch nun ins Detail. Jeder Braukessel wird einer Gourmettruppe zugewiesen, vor welchem eine Bedienungsanleitung, ein Thermometer und eine Stoppuhr bereitliegt. Zu Beginn wird Malzsirup in einen Eimer abgelassen, der anschließend in den gefüllten und temperierten Kessel gegeben wird. Nun werden Hopfenpelets abgewogen, für unser German Lager bekamen wir was aus dem schönen Hallertau in Bayern, die in einen überdimensionalen Teebeutel gegeben werden und anschließend für 15min. in den Kessel wandern.



Daraufhin wird die Hefe in Wasser gelöst und in den Braukessel gegeben. Danach in ein Fass abfüllen, zwei oder drei Wochen warten, 160 Flaschen mitbringen, zwischendurch Biertrinken, wieder abfüllen - Fertig!

Da man vom vielen Bierbrauen mitunter hunrig werden kann, gibt es auch was feines zum knabbern. Roadkill ist das australische Pendent zum klassischen Wildschaden, bzw. dem was liegenbleibt (erhältlich als Original, Mild Chilly und Ringburner).


Die Eckdaten:

  • 1 Stunde Spaß
  • 160 Flaschen Bier
  • Preis unter einem Oz-Dollar pro Flasche

Homebrew schmeckt übrigens ausgezeichnet, auch wenn man nicht immer weiss was drin ist. Ganz toll ist übrigens auch die Clientel die ein Spektrum von Spritis, Yuppies, Bierliebhabern und anderen komischen Typen umspannt.

Wohl bekommts!

Montag, 9. März 2009

Mammals and birds of Oz

Ein neues Webalbum findet Ihr hier (nur Tiere):
You'll find new images of animals here:

http://picasaweb.google.de/wu.the.ninja/AnimalsOfAustralia#

Radl video I

Letzte Woche oder so habe ich ein neues Fahrrad-Video fertig geschnitten:
I've finally uploaded a new biking video last week:

http://www.vimeo.com/3334266 password: eifel

Samstag, 7. März 2009

Casino Kawiti

Wie Ihr wisst hat unser Vermieter einen Blackjack-Tisch:

hier die Zusammenfassung eines Abends: http://www.vimeo.com/3512580

Passwort: olivia

Freitag, 6. März 2009

Das Leben am Wasser...

hat zugegebenermaßen seinen ganz eigenen Charme. Weißer Sand und teilweise noch weißere Aussies belagern den indischen Ozean in Form einer ganzen Armada von Stränden, deren hässlichster Kandidat Oostende ganz schön alt aussehen lassen. Die einzigste Chance die ein Ozean hat um sich gegen diese Attacken zur Wehr zu setzen, ist die Ausbildung idealer Bedingungen von Lebewesen, die anderen Lebewesen nicht ideale Überlebenschancen bieten: blaugeringter Oktopus, blaue Galere, weiße Haie und amerikanische Pauschaltouristen.

Trotzdem wagen wir jede Woche sonntags das Extrem und fahren irgendwo ans Wasser, auch wenn ich mein maritimes Fachwissen aus Sendungen wie Flipper, Jacques Cousteau's Abenteuer und Baywatch bezogen habe. Westaustralien bietet viele gute Surfreviere und hat daher einiges an Wellen zu bieten, was nicht gerade zu meinem Besten bestellt ist und bisher einen Fast-Ertrunken-Tod (meine subjektive Einschätzung) zu verantworten hat. Gestorben werden kann an australischen Stränden übrigens erst nach vier, denn erst dann machen die rot-gelb bemützten Rettungsschwimmer Feierabend.

Dienstag, 3. März 2009

Frost

Analog zur Wirtschaft in Australien bewegt sich derzeit das Thermometer am Abend: gestern eisige 11°C und heute 15°C! Micha bibbert und eine ganze Stadt tut es Ihr gleich.

Heute hatte ich das längste Bewerbungsgespräch meines Lebens mit einer Dauer von über 3h. Der Chef will mich haben, allerdings beinhaltet der Job viel Reisen (Thailand, Nordwest-OZ) weshalb ich nicht so ganz überzeugt bin. Mal sehen was es noch so gibt.

Sonntag, 1. März 2009

Leben in der Hölle I

"Die Australier sind so freundlich" sagten die Leute; "da ist es so schön", heuchelten Sie. Drei Wochen nach dem Eintreffen hat Australien seine Maske für Touristen abgesetzt und offenbart seine hässliche, schmierige Fratze. Das Bier ist so teuer das die armen Aussies selber ihren Stoff brauen müssen (mehr dazu später unter Nahrung).

Unser Vermieter ist ein herrischer Sklaventreiber der seine Kinder einsperrt und uns in einer Butze mitten in der Wildnis hausen lässt. Jeden morgen müssen wir seine Füße küssen, um ihn zu preisen. Da er ja kein Unmensch ist (sagt er) stellt er sich auf eine Bank damit wir leichter rankommen. Die Nahrung klauben wir zumeist im Sumpf vor unserer Wohnung zusammen.






Die wöchentlich zu zahlende Miete wird Sonntags Abends in einem von Ihm entwickelten Verfahren bestimmt. Natürlich dürft Ihr raten wer immer gewinnt und damit die horende Miete nochmals vervielfacht.




Bilder von zu Hause und den Bewohnern:

http://picasaweb.google.de/wu.the.ninja/CrosslandWayKardinya#