Donnerstag, 28. Mai 2009

Leiste versus Bruch Teil 1

Wie bereits im letzten Beitrag enthüllt wurde, machte mein Körper mit knapp 30 Lenzen wieder mal schlapp. Diesmal eine beidseitige Hernie, wie wir Mediziner sagen, der möglicherweise bereits längere Zeit auf seinen großen Durchbruch lauerte (nein, den Kalauer konnte ich mir nicht verkneifen). Die Zeit vom ersten Besuch meines Hausarztes bis zum ersten Besuch des Chirurgen betrug knappe drei Wochen. Die Zeit, die zwischen dem ersten Besuch des Chirurgen bis zur OP verstrich, betrug ganze 32 Stunden! Aufregende Zeiten also für jemanden der eine deutsche Auslandskrankenversicherung hat. Nachdem Dr. Chen also meinte er könne mich übermorgen verarzten hatte ich eine Stunde Zeit um mit der Verwaltung des Krankenhauses die Details zu klären: einen OP mieten, Kostenvoranschlag holen und klären wie bezahlt wird. Da ich nur einen stationären Aufenthalt im Krankenhaus hatte musste ich in Vorlage treten, wie es auch sonst bei allen Arztbesuchen war.
Es war schon bizarr wie sich die Miene der mich betreuenden Dame immer wieder überschlug und Sie nervös herüberlugte, als Sie die Zahlen aus dem Computer auf Papier übertrug. "That'll make about 5290 Dollars" (was nur die Kosten des Krankenhauses darstellt) meinte Michelle. Mir war sofort klar das es sehr interessant werden würde soviel Geld schnell hierüber zu bekommen. Voller Würde nahm ich das Papier entgegen und versuchte sofort das Geld zu beschaffen. Meine Mutter versuchte das Geld von meinem Privatkonto von der Kreissparkasse Bitburg-Prüm direkt auf Michaelas Konto zu überweisen, von dem aus wir Zugriff über die VISA Karte haben sollten.
Am nächsten Morgen war das Geld noch nicht angekommen und es blieben noch 24 Stunden um irgendwie die Kohle zu beschaffen. In der Zwischenzeit hatte ich noch mit einem Amnästasisten Paul gesprochen der fröhlich einstimmte, mich morgen früh schlafen zu legen. Um die Sache zu klären besuchte ich wieder die Damen von der Verwaltung und hatte als Rüstzeug eine Bescheinigung der Krankenversicherung dabei. Tina fühlte sich der Aufgabe nicht gewachsen zu entscheiden ob meine OP stattfinden konnte oder nicht und daher wurde die Managerin Debbie gerufen. Nach einer Stunde beschreibens, erklärens und erläutern war sich mit meiner Aufnahme einverstanden wenn: ich Ihr heute noch 2000 AUD anzahle und ich Ihr schwören würde den Restbetrag innerhalb der nächsten drei Tage nach der OP auszuzahlen. Sollte das Geld eintreffen könnten wir täglich bis zu 1000 Dollar abheben und so die Rechnung tilgen können. Ich stimmte zu und ging zur Arbeit. Gegen 15 Uhr war das Geld immer noch nicht eingetroffen und so fragte ich meinen Chef ob er mir nicht 2000 AUD geben wollte damit morgen operiert werden könne. Er stimmte zu, fragte ob sie Schecks akzeptieren, schrieb mir einen aus nachdem wir das kleingedruckte des Kostenvoranschlages gelesen hatten und wünschte mir viel Glück. Ich machte mich zurück ins Krankenhaus.
"Wir nehmen keine Schecks an..." meinte Toni. Nach einigem hin und her wurde wieder nach Debbie der Managerin Ausschau gehalten, die allerdings schon nach Hause gegangen war. Nach einer Stunde meinte Sie sie nehme den Scheck einfach an und ich sollte morgen früh zur OP erscheinen...



Traditionelle Hernie und ein moderner Rostbraten... mehr dazu später in Teil 2

Samstag, 2. Mai 2009

Was in der Zwischenzeit geschah...

Wie es scheint bin ich in der letzten Zeit schreibtechnisch wohl faul gewesen. Im Prinzip hat sich alles seit Ankunft um Frisbee und Arbeit suchen gedreht. Letzteres hat sich 3 Wochen nach Ankunft in wohlgefallen aufgelöst: Job Nummer 1: Forschung und Entwicklung in 3D Scanning und Photogrammetrie sowie Betreuung von Studenten (1 bis 2 mal die Woche). Ein Bombenjob denn im Prinzip werde ich jetzt für das bezahlt was ich zu Hause umsonst programmiert habe. Job Nummer 2: Ausbildung in 3D Scanning. Anschaffen einer solchen Kiste und Projekten für die Firma. Alles macht sehr viel Spaß und ich lerne viel.
Was nicht so toll ist, ist die Tatsache das ich mir einen blöden Leistenbruch zugezogen habe und eine Woche vor den Meisterschaften kapitulieren musste. Nächste Woche geht es zum Chirurgen und der sagt mir dann wie und wann das geflickt wird. Bilder von den Nats 2009 gibt es hier:
Die Nats waren letzte Woche so das wir jetzt mehr für alles andere Zeit haben.