Australien ist, mit deutlichem Abstand vor den Niederlanden auf dem zweiten Rang gefolgt vom Jemen, das Land in dem die meisten deutschen Individualtouristen ihr frühzeitiges Ende finden. Grund dafür sind allerdings nicht die üblichen Verdächtigen sondern eine bastardisierte Form des Koalas (Phascolarctos cinereus), der sogenannte Qualooka (Phascolarctos gravitus) oder im allgemeinen Sprachgebrauch Drop Bear.
Außerlich kaum zu unterscheiden, erkennt man einen Qualooka u.a. an den inneren Werten. Durch eine Obduktion muss die Länge des Dickdarms bestimmt werden, ähnlich wie bei der europäischen Hauskatze. Ein weiteres Erkennungsmerkmal gibt dieses Tier beim Rufen oder brunfen preis, nämlich die deutlich verlängerten Reisszähne.
Verbreitet ist der Qualooka in den meisten Wäldern Australiens mit Ausnahme von Tasmanien und den süd-westlichen Küstenbereichen. Er hält sich wie sein Vetter zumeist in Eukalypten auf, beschränkt sich allerdings auf Bäume bei denen die Beastung auf den untersten 4m recht spärlich ausfällt. In der unteren Kartendarstellung sind die größten Populationen von Qualookas gekennzeichnet.
Zwischen den Jahren 2003 bis 2008 sind den Drop Bears 27 Menschen zum Opfer gefallen, darunter 15 deutsche Staatsbürger, 3 Neuseeländer, 1 Belgier, 1 Armenier und 7 Einheimische. Die Begründung für die signifikante Dominanz der Deutschen kann mit der hohen Anzahl an Urlaubern aus der Bundesrepublik begründet werden. Australien ist nach Italien, Frankreich, Spanien und Irland das beliebeste Reiseziel (Nummer 1 bei Fernreisen) der Bundesbürger.
Qualookas nehmen wie Koalas auch Eukalyptusblätter zu sich. Während diese die schwerverdauliche giftige Nahrung über Stunden hin zersetzen extrahiert der Qualooka die Giftstoffe und sammelt sie in einem kleinen sackähnlichen Behätnis im Rachenraum. Qualookas jagen hauptsächlich in der Dämmerung und sind in der Nacht wegen ihrer schwachen Sehleistung keine Gefahr mehr für ihre Beute, die aus Säugetieren aller Größenordnungen besteht. Ausnahme ist hier lediglich das graue Riesenkänguruh.
Die Strategie der Qualookas hat sich über jahrtausende hinweg entwickelt. Während die Beute nichtsahnend durchs Geäst stolpert, warten die Drop Bears bis sie sich direkt unter ihnen befinden. Dann lassen sie sich auf ihr Opfer fallen, legen mit den langen Zähnen eine Wunde in der Halsregion frei und injizieren den giftigen Eukalyptuscocktail in die Blutlaufbahn und laben sich bereits etwa nach 10 Minuten am noch warmen Fleisch. Wir wünschen einen guten Appetit...